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Wenn der Wind weht ...

Dalan ido Lhur, das Land zwischen den Meeren, ist ein ruhiges Fleckchen Yddia. Im Mir liegt die Grenze zu Neu-Vesturgoi wo ein walisches Volk, die Beltyren leben, zu denen die Naturgeister, besonders wegen der Freundschaft zu Jalmur, ein gutes Verhältnis haben. Vor der Küste im Endlosen Ozean liegt die Vögelinsel, auf der die alte Elfenstadt Nesuahnetne, heute Catanhar genannt,erbaut ist und auf dem Festland befindet sich die alte Koboldstadt Leckedolk, die heute Riyatan, Sommerblüte, heißt.

Ich überfliege dieses Land oft und gerne. Der Wind weht hier frei und großartige warme Luftwirbel verflechten Winde vom Meer der Sirenen und vom Endlosen Ozean. Wenige Wesen leben hier, sowohl Sterbliche als auch Naturgeister. Hin und wieder trifft man auf eine Sippe Steppenelfen oder ein kleines Menschendorf. In den weiten Steppen und Grasebenen ziehen vereinzelt Herden von Kaninchenbüffeln, in der Nähe von kleinen Felsmassiven leben hin und wieder Berglöwen, die wir Parden nennen und die in vielfältigen Farben vorkommen. Wie ich schon sagte, es ist ein ruhiges Fleckchen Yddia, ganz anders, als die fruchtbaren Ebenen der Vül dhio Nedeih in der Nähe von Titania.

Und wer bin ich? Ich bin Wesweh Windkobold, Bote des Rates von Titania, Reisender in Magira.

Wir schreiben das Jahr 39 nach der Finsternis.
Es ist das Jahr der Entscheidungen.
Es ist das Jahr des Friedens.
Es ist das Jahr der Umkehr.
Es ist das Jahr der Finsternis.
Es ist das Jahr des Lichts.
Es ist das Jahr des Windes.

Schon im Jaguarmond ergriff mich eine Vorahnung. Die Kämpfe um Greenland waren zum Stillstand gekommen. Als seien alle aus einem bösen Traum erwacht begannen die Beteiligten mit neuer Energie Verhandlungen zu führen. Die Truppen verharrten still, Kriegsgerät stand alleingelassen herum. Gleichsam mahnend reckten sich die Arme der Onager in den Himmel, einen Himmel der obwohl blau und leuchtend nichts Gutes verhieß. Ich selbst flog als Bote zwischen Feldherrin Finyen und ihren Vertrauten hin und her, berichtete über Fortschritte und brachte Ermutigung. War ich deshalb der erste, der die Gefahr kommen sah, oder gab es andere, die noch vor mir nach Mir schauten und das Unheil heranrollen sahen?

Als ginge eine schwarze Sonne auf, die nicht Licht sondern Dunkelheit verströmte verfinsterte sich der Horizont im Mir der Yddia. Die Wogen des Endlosen Ozeans glänzten wie Pech als schwarze Segel sich über den Rand der Welt reckten. Grässlich geschmückt waren sie mit dem silbernen Schädel der Finsternis dessen dämonisches Grinsen Angst über das Land schickte.

Mein Atem stand still und mit ihm auch der Atem der Yddia, denn in diesem Moment regte sich kein Hauch und ich fiel wie ein Stein hinab zum Meer.

So also fühlte sich das wahre Böse an. Nicht so, wie ich es manchmal in den Herzen anderer Wesen gespürt hatte und viel größer als die dumpfe Ahnung, die mich überfiel, wenn ich Wu-Shalin oder Iringoi überflog. Eine Bosheit und Finsternis, die mir jegliche Kraft entzog und mich hilflos zurückließ in dem Bewusstsein, dass mein kleines Licht nichts ausrichten könnte gegen diese Bedrohung.

Aber Oberons Licht könnte es! Und so, wie der Wind wieder auffrischte so bekam auch ich wieder Auftrieb. Als ich davonstob, um Finyen zu berichten was ich gesehen hatte wurde mir eines plötzlich klar:

In der Zeit der Finsternis als Chaos und Dunkelheit über den Landen Magiras lag war die Geisterwelt von der wachen Welt getrennt und nichts drang herüber oder hinüber. Viele Naturgeister hatten sich durch das Wechseln oder durch Tore in die Geisterwelt gerettet und lebten dort unverändert in Frohsinn und Leichtigkeit in den Tag. Einige jedoch blieben. Manche freiwillig, weil sie die ihnen befohlenen Landstriche oder Wesen nicht verlassen wollten, manche unfreiwillig, weil sie nicht rechtzeitig eines der Tore erreichten. Als die Finsternis abzog kehrten die Naturgeister unter der Führung des Elbenkönigs aus der Geisterwelt zurück. Ich selbst bin erst entstanden, als Oberons Schiffe nach dem Ende der Finsternis zur Yddia segelten und war einer der ersten, die seine Segel antrieben.

Was uns erwartete war schlimm. Heute wird dieser Tag zwar besungen als einer der schönsten in der Geschichte. Von weißen Segeln wird geschwärmt und den Schwingen der Hoffnung, aber ich habe es anders erlebt.

Es ist wahr, wir waren fröhlich, voller Kraft und Zuversicht, als wir da mit einer Flotte elfischer Langschiffe aus den Nebeln der Geisterwelt zur Yddia segelten. Die Sonne glitzerte auf Wasser und unseren Gewändern. Gesang und frühlingshafter Duft umwehte uns. Es ist auch wahr, dass wir mit großer Freude empfangen wurden, dass wir Mut in die Herzen der Verzweifelten säten und viele glücklich machten.

Aber es ist auch wahr, dass die wenigen, die uns empfingen ein Häuflein zerstörter, verbitterter Streiter waren die so gar nicht zu uns anderen Naturgeistern passen wollten. Ihre Gesichter waren verwittert und streng, kein Lachen vermochte sie zu erhellen. Ihre Körper waren knorrig, drahtig und schmal, als seine sie es gewohnt, zu flüchten und sich zu verstecken. Sie wärmten sich an unserem Übermut und unserer Sorglosigkeit aber gleichzeitig fürchteten und hassten sie uns für all die Dinge die sie nicht mehr waren. Es wurde eine stille Begegnung voll unausgesprochener Traurigkeit.

Oberon ging an Land und begrüßte seine Kinder. Er berührte sie, heilte ihre Körper und mit ihnen heilte er das Land. Er weinte ihre Tränen mit denen die Erde neue Kraft gewann. Aber ihre Herzen heilte er nicht.

Sie sind immer anders gewesen, die Naturgeister, die während der Zeit der Finsternis auf Magira weilten, misstrauischer, härter und leidenschaftlicher. Mit der Zeit heilten auch die Wunden auf ihren Seelen, aber immer blieben sie eine stete Mahnung zur Vorsicht, auch wenn wir anderen es nicht immer hören wollen.

Was ich also in diesem Moment begriff, als ich auf dem Weg zu Finyen über den Tieflandstreifen brauste, um ihr von den schwarzen Schiffen zu berichten war, wie machtlos und verlassen sich diese Elfen, Zwerge, Kobolde und Feen gefühlt hatten und warum sie mir heute immer noch so fremd vorkamen.

Auf meinem Weg rief ich den sechs Winden, sie mögen mir die Kobolde und Sylphen bringen, denn ich wusste, dass Lady Finyen ihre Boten brauchen würden. Ich erreichte sie, als sie gerade ihren Aufbruch aus Greenland vorbereitete und überbrachte meine Botschaft. Sie war bestürzt und grimmig zugleich, als hätte sie bereits eine Ahnung des Kommenden gehabt. "Erwarte mich an der mirlichen Küste." sagte sie zu mir und ich zerstreute diese Nachricht sogleich in alle Winde. Währenddessen legte sie ihre Kleidung ab und begann zu laufen, aus ihrem Zelt hinaus über den Wall hinein in die Ebene. Nach wenigen hundert Metern war sie mit dem Land verschmolzen und ich wusste, dass ich mich eilen musste, um rechtzeitig an der mirlichen Küsten zu sein. Laufen mit dem Land nennen die Wächter der Wälder diese Fähigkeit, die sie sehr schnell von einem Ort zum anderen gelangen lässt.

Ich schwang mich wieder in die Lüfte und ergriff einen schnellen Wind Richtung Dalan ido Lhur. Unter mir flog die Vül dhio Nedei, die endlose Weite wo die Büffel weiden, dahin, dann die leuchtende Blüte Titania mit der Feuerzinne und in ihrer Nähe die Stadt Neu-Descaer. Als ich den Tieflandstreifen erreichte hatten sich mir schon etliche Windgeister angeschlossen, einige Windkobolde und auch Sylphiden, Großfeen der Luft und des Windes. Unter uns zog Port Luyen vorbei, der Handelshafen am Außenmeer. Von dort brechen Treidelschiffe während der Regenmonate, wenn die Flussbette gefüllt sind nach Titania auf. Dann erblickten wir Erzquell's Rock, das Heim eines Berggeistes und einer Sippe von Zwergen.

Die Sonne ging bereits unter, als eine mächtige Böe Windgeister über das Land zur mirlichen Küste fegte. Die Feldherrin war schon dort und blickte zum Horizont. Man konnte die dunklen Schiffe mittlerweile gut erkennen und ihre Bedrohung war fühlbar geworden. Übelkeit ergriff mich. Während ich noch in der Höhe schwebte und meinen Blick nicht von diesem Anblick wenden konnte hatte Finyen vielen der Feen und Windkobolde schon Aufträge gegeben mit denen sie fortgeweht waren. Als ich zu ihr herunterkam sagte sie: " Flieg in die Estliche Welt, Wesweh, und suche dort Luyen del Riya und die Naturgeisterflotte. Entbiete ihnen meine Grüße und sage ihnen, sie sollen einige unseres Volkes an Land absetzen und dann sofort zurückkommen. Berichte, was sich hier zugetragen hat und mahne sie zur Eile." Und mit diesem Auftrag sprang ich auf den nächsten Luftstrom und flog davon.

Die ganze Yddia zog unter mir hinweg: das Meer der Sirenen und die dichten Nebel der Geisterinsel. Devon und die Qunje Esqar, Wu-Shalin, über dem mir, wie immer, furchtbar über wurde, ebenso wie über Iringoi. Wenn ich es einrichten kann überfliege ich diese Länder nicht, sondern nehme die Route über Neu-Vesturgoi und Caswallon.

Als ich die eisige Küste Iringois erreichte war der Himmel klar und kalt. Mitternacht war lange vorbei und das Diadem funkelte über der Yddia. Aber in Richtung Pol lagen Nebel auf dem Wasser und mir war beinahe so, als ob sie schwach glühten. Doch mein Auftrag trieb mich zur Eile und ich nahm mir vor, auf dem Rückweg genauer hinzusehen. Von der Küste flog ich auf den endlosen Ozean hinaus, wohin mich nur noch die Wellen und die Sterne begleiteten. Nun ist es nicht so, als ob das Überqueren des Ozeans für einen Windkobold ein Leichtes ist. Sehr schnell verliert man die Orientierung und wird von unberechenbaren Winden mitgerissen. Die lange Einsamkeit lässt dich verzweifeln und alles endlos und sinnlos erscheinen. Es gehört schon ein wenig Erfahrung dazu, sich dem Meer allein zu stellen. Ich habe immer Angst über dem Ozean, so als würde ich Gewalten herausfordern, die meine Vermessenheit mit einem Augenzwinkern bestrafen könnten. Aber Angst gebiert Vorsicht und deshalb habe ich schon in vielen Reisen über den endlosen Ozean Erfahrungen sammeln können.

Ewigkeiten glitt ich so unter den Sternen dahin. Das Diadem verschwand aus meinem Blick und neue unbekannte Sternbilder tauchten auf. Das Meer war ruhig und spiegelte den Himmel wider. Ab und an sieht man bei solchen Flügen unbekannte Inseln vorbeiziehen oder nie gesehene Geschöpfe durchpflügen die Wellen. Man tut besser daran, diesen nicht zu nahe zu kommen, denn es kann sein, dass man etwas gewahr wird, das die Götter lieber unerkannt wissen wollen. Die Grenzen der eigenen kleinen Welt sollte man respektieren, denn wer zuviel Neugierde walten lässt, der entdeckt Dinge, die er nicht begreifen kann und die ihn ins Unglück stürzen.

Nach vielen Stunden erhellte sich der Horizont und ich konnte den Wind riechen, der vom Land her wehte. Die Estliche Welt tauchte vor mir auf, Wellen schlugen an die Küste und Seevögel begrüßten mich. Ob hier auch Naturgeister lebten, die Oberons Ruf gehört hatten? Oder würden die unsrigen die ersten sein, die diesen Kontinent bevölkerten? Und was hatte es sich mit diesem Wesen, den man Waldgott nannte, auf sich, der in Valusiens Wäldern umherging und von dem ich eine Böe über der Sireneninsel hatte flüstern hören? Erwartungsvoll schickte ich meine Blicke zum Land während ich die Küste entlang wehte, um unsere Flotte zu finden.

Es war schon Mittag, als ich weiße Segel mit dem Symbol des Geistes am Horizont auftauchen sah. Was für eine Freude, all diese silberweißen Elfenschiffe zu sehen, wie sie in einer riesigen Flotte von mehr als zweihundert an der Küste dahinglitten. Ihr Flaggschiff, die Tiaban del Lhur, segelte im vorderen Drittel und eine blausilberne Flagge kennzeichnete sie. Oben im Krähennest saß ein Klabautermann und starrte gen Festland. Eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen kann, jedenfalls nicht, wenn man ein Kobold ist.

Eine jähe Böe jagte senkrecht auf die kleine Gestalt im Krähennest herunter. Sie wirbelte den blauen Hut davon und wickelte ihr den hellgrauen Mantel um den Kopf, sodaß sie wild mit den Armen fuchtelte, das Gleichgewicht verlor und auf den Hosenboden plumpste. Dabei ertönte ein heiteres Lachen, das mit dem Wind um sie her brauste.

Kjella Wogengängerin, denn als solche erkannte ich sie, als ich näher kam, fluchte erst verärgert begann aber bald darauf zu lachen, so lange und laut, dass die anderen Naturgeister an Deck fragend nach oben blickten. Schließlich gelang es ihr, sich den Mantel von Kopf zu ziehen und auch ihren Hut hatte ich mit einer kleinen Brise wieder hinauf zum Mastkorb geholt. Japsend bleib sie sitzen und grinste über das ganze Gesicht, als sie mich sah. Sie fragte, ob ich gekommen sei, um alberne Streiche zu spielen, oder ob ich einen anderen Grund hätte, harmlose Kobolde so zu erschrecken. Ich dachte an meinen Auftrag und sagte ihr, dass mich sehr ernste Dinge hierher führten und ich sofort mit der Kapitänin sprechen müsste. Kjella nickte, schwang sich über das Geländer und kletterte schnell, fast so schnell wie ich mit dem Wind, an Deck hinunter.

Auf dem Achterdeck stand Luyen del Riya. Auch sie hatte erstaunt zum Astkorb geblickt, als Kjella plötzlich angefangen hatte zu lachen. Nun kamen wir gemeinsam zu ihr hinüber. Sie lachte, als sie mich sah um sagte, man hätte sich eigentlich denken können, dass nur zwei Kobolde so einen Unsinn machen könnten. Mehr Unsinn können nur drei Kobolde anrichten, antwortete Kjella und trat einen Schritt zurück. Ich ging vor, verbeugte mich und berichtete, was in der Yddia geschehen war. Von den schwarzen Segeln erzählte ich und von dem Auftrag, einige Naturgeister an Land abzusetzen und dann wieder zurück zur Yddia zu segeln. Luyen nickte stumm und gab Nachricht an all die anderen Schiffe der Flotte.

Ein Gewirr von Stimmen erhob sich auf jedem Schiff und die Angst ging um, Angst, dass man nicht rechtzeitig auf der Yddia sein würde, um zu Hilfe zu kommen, Angst vor einer neuen Finsternis. Wieder war deutlich zu spüren, welche der Naturgeister während der Finsternis auf Magira geweilt hatten und welche in der Geisterwelt waren. Aber ich konnte nicht mehr berichten, um sie zu beruhigen, als ich gesehen hatte. Und das war in der Tat eher erschreckend. Die Flotte segelte weiter an der Küste entlang, nun, um einen geeigneten Landeplatz zu suchen.

Als die Gespräche und Diskussionen eben verebbten wollte ich mich in die Lüfte schwingen, um Ausschau zu halten, als ich es spürte. Niemals hätte ich gedacht, dass mich der Ruf auch so weit von zu Hause ereilt, doch da war er, so stark und drängend wie immer. Ein Naturgeist war gestorben. Seine Seele rief mich, um sie ins Seelenmeer Lhur del Elomain zu bringen.

Für Luyen und Kjella muß es ein seltsamer Anblick gewesen sein. Mitten in der Luft erstarrte ich und legte den Kopf schief, als ob ich lausche, kein an mich gerichtetes Wort, keine Berührung spürend. Es zog mich zu sich. Doch in den einen Ruf mischten sich weitere. Hol mich, Windkobold! Hol mich heim! Bring mich fort, Windkobold! Bring mich nach Hause! Immer lauter wurde das Rufen und Flehen bis ich mir die Hände auf die Ohren presste und wie der Blitz in seine Richtung sauste. So klang der Krieg. Die schwarze Flotte musste unser Land angegriffen haben.

Über den endlosen Ozean fauchte ich, keine Zeit um Angst zu haben. Über Iringoi und Wu-Shalin und das Meer der Sirenen fegte ich dahin. Wütend brauste der Wind um mich und als ich Dalan ido Lhur näher kam spürte ich die Stürme. Andere Windkobolde mit dem selben Auftrag, mit den selben Rufen in den Ohren und der selben Wut stürmten mit mir zur mirlichen Küste. Als eine gewaltige Gewitterfront brausten wir heran, schreien und heulend stürzten wir auf die Orte, wo die Geschütze der schwarzen Flotte unser Volk getroffen hatten. Und da wir die Orte erreichten legte sich Stille auf das Land. Das Rufen verstummte, und der Sturm verwehte zu einer lauen Brise, die über die toten Körper strich und mit den Seelen davon glitt, weit in die Steppe hinein. Und mit dem Wind vergingen auch die Körper der verstorbenen Naturgeister, wurden durchsichtig und verschwanden.

Wir Windkobolde aber flogen mit unserer teuren Last in die Geisterwelt. Der Übertritt ist kaum merkbar. Nur noch wie ein Hauch tauchen wir in das Lhur del Elomain, das Seelenmeer, ein und übergeben die Seelen wieder der Natur.

Die Erschöpfung ist groß nachdem man eine Seele getragen hat. Ich bin hinterher gern allein, wehe langsam über die Steppe und wirbele ein bisschen Staub auf. Manche meiner Freunde treffen sich und machen einen Wirbelsturm, der über dem Meer große Mengen Wasser aufsteigen lässt und wieder andere sausen in den Höhlen irgendeines Berges pfeifend um die Ecken.

Diesmal hatten wir wenig Zeit, um uns auszuruhen. Dunkelheit brandete an unsere Küsten und Finyen brauchte ihre Boten. Jetzt bin ich schon wieder auf dem Weg in den Nor, um zu sehen, wann Luyen del Riya's Flotte wieder die Yddia erreicht. Unter mir wabern die Nebel der Geisterinsel Dewhani Estrivel im Meer der Sirenen und vor mir taucht die Insel Devon auf. Trage mich, Wind, so schnell du kannst!

Gnisseldrix
2003